Großer Ring, Breslau

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Großer Ring

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Der Große Ring oder schlicht Der Ring (polnisch Rynek) ist ein mittelalterlicher Marktplatz in Breslau, der heutzutage den Kern der Fußgängerzone bildet.

Der Ring hat die Gestalt eines Rechteckes mit den Maßen 205 mal 175 m. Die Bebauung rund um den Ring erfolgte in verschiedenen Stilepochen: Der mittlere Teil des Ringes ist durch den Tritt (ein Mittelblock) besetzt, welcher aus dem Rathaus, Neuen Rathaus sowie zahlreichen Bürgerhäusern besteht. Der Ring bildet ein städtebauliches Ensemble mit den beiden diagonal anschließenden Plätzen - Salzring und Kirchenplatz bei der Elisabethenkirche. Am Ringe münden 11 Straßen, je zwei an den Ecken: Schweidnitzer Straße (ul. Świdnicka), Ohlauer Straße (ul. Oławska), Schlossstraße (jetzt E. Gepperta), Reussche Straße (ul. Ruska), Nikolaistraße (ul. św. Mikołaja), Oderstraße (ul. Odrzańska), Schmiedebrücke (ul. Kuźnicza), Albrechtstraße (ul. Wita Stwosza), außerdem der im 14. oder 15 Jh. durchgebrochener Hintermarkt (Kurzy Targ) an der Ostseite sowie schmale Hintergassen: Stockgasse (ul. Więzienna) und Dorotheengasse (przejście św. Doroty).

Der Ring entstand bei der Neugründung der Stadt nach dem Magdeburger Recht nach den neusten Erkenntnissen bereits unter Heinrich I. zwischen 1214 und 1232. Die älteren Quellen hatten die Entstehung des Ringes erst auf die Wiedergründung 1241-1242 verschoben. Im Laufe der Zeit sind bei dem Großen Ringe Patrizierhäuser entstanden, Mitte 14. Jh. bildeten diese bereits geschlossene Randbebauung und die Grundstückgrenzen wurden festgelegt.

Im 19 Jh. wurden durch den Ring Straßenbahnlinien geführt - zuerst Pferdebahn, dann im 1892 auch die Elektrische. Die Bahnen fuhren durch den Ring bis Ende 70er des 20. Jh. 1996-2000 wurde die Pflasterung renoviert und die letzte befahrbare Ostseite für die Autos geschlossen, auch die meisten Fassaden wurden erneuert.

Am Ringe gibt es heutzutage 60 nummerierte Grundstücke, wobei einige Gebäude nehmen mehrere Parzellen in Anspruch. Die Grundstückteilungen sind meistens anders als die ursprüngliche Parzellierung, da es im Spätmittelalter nachträgliche Teilungen und Zusammenlegungen gab. Jeder Grundstück hat einen traditionsreichen Namen, der meistens mit dem auf der Fassade sichtbaren Wappen verbunden ist oder auf die Geschichte des Hauses zurückzuführen ist, z.B. Unter Greifen, Zur Blauen Sonne, Altes Rathaus.

Die Bebauung des Großen Ringes

Innerer Ringblock

Der Mitteblock ist gegen die äußere Ringwände bzw. die orthogonale Straßenstruktur der Altstadt um 7° gedreht, der Grund dieser Abweichung ist weitgehend unklar.

Das wichtigste Gebäude am Ring war immer das ab Ende des 13 Jahrhunderts erbautes Rathaus. Der Ring war einer der wenigen zulässigen Handelplätze der Stadt, es entstanden dort drei große Kaufhäuser: das Tuchhaus, das Schmetterhaus (mit Brot- und Schuhbänken sowie Leinwandhaus, darüber hinaus mehrere Kramzeilen (Reichkrämer, Leichwandreissergang, Riemerzeile) und Häuser der Großen und der Kleinen Wiege. Das Tuchhaus war eine zweischiffige Halle mit der Breite von 13 m, die beidseitig von jeweils 21 Kammern flankiert war. Die Kammern waren durch Türe von der Halle zugänglich und es fehlte ihnen außerdem jegliche Beleuchtung. Zwei Kammern an der Südseite waren für Steuererheber bestimmt, die sonstigen 40 für Tuchhandel. Die zentrale Halle war mit einem in Richtung der mittleren Pfeilerreihe abgesenkten Dach gedeckt, das wahrscheinlich eine tonnenartige Unterdecke besaß. In der Südwestecke des Mittelblockes springt die Bauflucht zurück - bis 18 Jh. gab es dort Fischmarkt, ab 1745 die Wache, welche in 1788 durch ein größeres Gebäude von Carl Gotthard Langhans ersetzt wurde.

Nach der Aufhebung des feudalen Magdeburger Stadtrechts und damit verbundenen Privilegien wurden die alten Marktanlagen überflüssig. Deshalb riss man das Tuchhaus 1821-1824 ab und ersetzte ihm durch zwei Zeilen der klassizistischen Häuser. Zur gleichen Zeit wurde das Schmetterhaus abgerissen und sein Grundstück den nördlicher liegenden Häuser der Rimerzeile zugeschossen. 1847 wurde die Große Wiege abgebrochen, um ein Reitdenkmal des Friedrich II. erbauen zu können, 1859 wichen die Kleine Waage, das Leinwandhaus sowie der Hopfenamt dem Neuen Rathaus, der nach den Plänen von Friedrich August Stüler erbaut wurde. An Stelle der Wache wurde ein Denkmal Friedrich Wilhelm III. erbaut. Beide Denkmäler wurden kurz nach dem Zweiten Weltkrieg von den Polen entfernt.

1956 vor dem Rathaus, genau an Stelle des Denkmals Friedrich Wilhelm III., wurde das aus Lemberg evakuierte und in Warschau zwischengelagerte Denkmal des polnischen Schriftstellers Aleksander Graf Fredro augestellt. 1988 wurde östlich vom Rathaus der Pranger rekonstruiert (kurz nach dem Krieg wurde er als feudalistisches Strafinstrument ebenfalls entfernt). In einem der Mittelblockhäuser hatte in den 1960ern und 1970ern das Teatr Laboratorium des Jerzy Grotowski sein Sitz, heutzutage gibt es dort Grotowski-Forschungszentrum.

Westseite

Die Westseite des Ringes, auch als Sieben-Kurfürsten-Seite bekannt, besteht aus den meisten original erhaltenen Baudenkmälern, verglichen mit den anderen Außenseiten. Die Renaissance- und manieristischen Bürgerhäusern wurden im Zweiten Weltkrieg nicht beschädigt. Die Häuser haben sehr tiefe Grundstücke (240 Fuß), welche bis in die Herrenstraße (ul. Kiełbaśnicza) reichen. Wahrscheinlich entstanden diese den reichten breslauer Patrizier gehörenden Grundstücke durch nachträgliche Zusammenlegungen. Das Gebäude Großer Ring 1 entstand zur Zeiten des Jugendstils (1907), an Stelle der Häuser 9 bis 11 entstand 1931 ein von den BDA-Architekten Heinrich Rump bis heute kontrowerses Hochhaus der Sparkasse (heute Bank Zachodni). Besonders wertvoll ist das Bürgerhaus Großer Ring 2, Unter Greifen, mit hohem manieristischen Giebel, das größte Bürgerhaus am Ring. Haus Zu Sieben Kurfürsten (Großer Ring 8) ist interessant wegen ihren Illusionsmalerei, die am Anfang der 1990er rekonstruiert wurde. Haus Zur Blauen Sonne (Großer Ring 7) war wegen ungeklärten Eigentumsverhältnisse (es gehörte nicht den deutschen Bürger und wurde deshalb nach dem Weltkrieg nicht verstaatlicht) lange Zeit verfallen und erst am Anfang der 1990er wurde es renoviert und sein Innenhof mit gläsernem Dach überdeckt.

Die Fläche an der Westseite des Ringes wurde ab 1741 als Paradeplatz bezeichnet, heutzutage wurde manchmal der Name plac Gołębi (Taubenplatz) benutzt. An der Westseite des Ringes wurde 2000 trotz Bedenken der Denkmalpflege ein kontroverses gläsernes Brunnen erbaut, welcher in Anlehnung an damaligen Stadtpräsidenten Bogdan Zdrojewski Zdrój (Quelle) oder nach dem Gestalt Urinbecken bezeichnet wird.

Südseite

Die Südseite, auch die Goldene-Becher-Seite, hieß früher die Seite Beim Alten Galgen (beym alten galgen). Ihre heutige Bebauung besteht hauptsächlich aus den 1952-1960 in lockerer Anlehnung an den Zustand um 1800 rekonstruierten Häusern. Großer Teil davon sind Wahrenhäuser der Jugendstilepoche oder Neuen Bauens, denen pseudohistorische Fassaden vorgebaut wurden. Gebäude Großer Ring 13, das die Jugendstilformen behalten hat, dient heutzutage als Touristeninformation.

Ostseite

Die Ostseite oder Grüne-Rohr-Seite wird durch die Gebäude Großer Ring 29 bis 41 gebildet und befindet sich der Rathaushauptfassade gegenüber. Am Grundstück Nummer 29 stand früher das 1523-1528 erbaute Renaissance-Haus Zur Goldenen Krone, welches 1908 einem Warenhaus weichen musste. Dieses Gebäude, dessen Straßenflucht aus Verkehrsgründen deutlich abgeschrägt wurde, erhielt in den 1950er eine oft als schlecht proportioniert bezeichnete pseudohistorische Fassade. An der östlichen Ringseite befinden sich darüber hinaus zwei weitere Jugendstilwarenhäuser, beide von 1904: Großer Ring 31-32 ist ein großes Warenhaus Gebrüder Barasch (heutzutage Feniks), von Georg Schneider entworfen, Großer Ring 39-40 ist Louis Lewy von Leon Schlesinger. Das die Ringseite schließende Haus Zum Goldenen Hund entstand erst nach 1990 als letztes wiederherstelltes Gebäude des Ringes und wurde von Maciej Małachowicz entworfen.

Nordseite

Die Nordseite, als Naschmarkt-Seite bekannt, besteht aus Parzellen Nr. 42 bis 60. Hier gibt es unter anderem an drei benachbarten Grundstücken 48, 49 und 50 drei Warenhäuser, die von der Architektengemeinschaft Schlesinger & Benedict in der ersten Dekade des 20. Jh. erbaut wurden. Auch hier sind die meisten Bürgerhäuser lediglich Nachkriegswiederaufbauten, die sehr locken mit der Geschichte umgehen. Im Haus Zum Anker (Großer Ring 52) ist im Innenraum des Erdgeschosses eine Renaissancesäule erhalten, das barocke Haus Nummer 46 ist original erhaltenes Denkmal.

Hänsel und Gretel

Die nord-westliche Ecke des Ringes wird durch zwei (eigenlich bautechnisch gesehen drei) winzige Altaristenhäuser besetzt, die miteinander durch ein Bogentor verbunden sind. Früher wurde die Elisabethenkirche von einem geschlossenen Kranz solcher Häuser umgegeben, der den Kirchhof von den Straßen abschmirmte. Die Häuser wurden in der Nachkriegszeit als Hänsel und Gretel (polnisch: Jaś i Małgosia) gespottet, inzwischen wurde der Name offiziel.

Großer Ring Stadtplan

Stadtplan Großer Ring Breslau

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